GRANDO-Gitarren der Firma Schmitz-Meinel
Karl Schneider arbeitet nach dem Tod seines Chefs, Paul Meinel, 1928, als einziger Geigenbauer im Musikhaus an der Steinenvorstadt. Der Schwiegersohn Meinels, Hugo Schmitz-Meinel, übernimmt das Geschäft und führt es als Musikhändler weiter. Die Nachfrage nach Geigen stagniert in der Zeit der Wirtschaftskrise ab 1929. Schmitz diversifiziert sein Angebot mit Grammophonen, Schallplatten und nach der Aufnahme des Sendebetriebes des Radio Studio Basel (ab 1926) zu Beginn der 1930er-Jahre mit Radioempfängern.
In dieser Zeit baut Karl Schneider im Atelier Schmitz-Meinel erste Gitarren nach der "Deutschen Bauweise". Zusammen mit Schmitz-Meinel entsteht die Idee der Gitarren-Produktion in Basel. Sehr wahrscheinlich ist es der Musikhändler Schmitz, der die Gitarren-Marke "GRANDO" gründet und damit beginnt, Konzert- Hawai- und Jazzgitarren mit diesem Brand in seinem Geschäft in Basel zu verkaufen.
Nach mündlicher Überlieferung ist die Zusammenarbeit unter der Leitung des jungen Chefs nicht befriedigend.
Deshalb überlegt sich Karl Schneider 1944 beim kurz bevorstehenden Kriegsende, sich selbständig zu machen
und eine eigene Firma an der Oberdorfstrasse 43 in Riehen zu gründen. Der Austritt aus der Firma Schmitz-Meinel scheint
aber einvernehmlich zu verlaufen, denn Karl Schneider führt bis in die 1950er-Jahre noch Geigenbau-Aufträge
und -Reparaturen für Schmitz-Meinel aus.
Foto: Stempel und Etikette einer GRANDO-Gitarre, ca. 1945, Stempel: Grando, MADE IN SWITZERLAND; Etikette: Gitarren und Hawai-Produktion, H. Schmitz vormals Meinel, Basel, Steinenvorstadt 3, © René De Martin, Graz (A)